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Grün-gelbe Blätter des Goldliguster

Ligusterhecke pflanzen und pflegen: der vielseitige Klassiker

Die Ligusterhecke gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen in Deutschland. Kein Wunder: Sie ist robust, wächst schnell, lässt sich vielseitig einsetzen und bietet Vögeln und Insekten wertvollen Lebensraum. Gleichzeitig bleibt sie formschön und elegant, egal ob als streng geschnittene Formhecke oder locker wachsende Grundstückseinfassung.

In diesem Beitrag erfährst du alles, was du wissen musst: Welche Ligusterarten sich für Hecken eignen (und wie sie sich unterscheiden, wie man eine Ligusterhecke richtig pflanzt, welchen Standort sie braucht, wie sie gepflegt und geschnitten wird - und ob sie auch in deinen Garten passt.

Welche Ligusterarten eignen sich für Hecken?

Grundsätzlich sind zwei Arten besonders verbreitet:

  • Liguster vulgare ‘Atrovirens’ (Wintergrüner Liguster): Diese Sorte ist heimisch und besonders winterhart. Er wächst etwas langsamer und lockerer als der ovalblättrige Liguster (siehe unten), behält aber bis weit in den Winter hinein seine Blätter. Gerade für naturnahe Gärten ist er eine gute Wahl, da er ökologisch wertvoller ist und sich harmonisch ins Landschaftsbild einfügt.

  • Liguster ovalifolium Auream (Goldliguster): Diese Sorte ist die buntlaubige Variante des ovalblättrigen Ligusters. Mit seinen gelbgrün gerandeten Blättern bringt er Farbe in die Hecke und wirkt besonders dekorativ. Er wächst etwas langsamer und bleibt meist niedriger als die grünen Sorten, ist aber genauso robust und schnittverträglich. Wer neben Sichtschutz auch einen farbigen Akzent im Garten setzen möchte, findet im Goldliguster eine schöne Alternative. Er eignet sich auch gut für die Kombination mit anderen grünen Heckenpflanzen und für niedrige bis mittelhohe Hecken.

  • Liguster ovalifolium (ovablättriger Liguster): Dieser Liguster ist halbimmergrün, wächst sehr dicht und kräftig. In Deutschland ist er allerdings weniger verbreitet, weil er in strengen Wintern oft sein Laub verliert und nicht so frosthart ist. Daher führen wir ihn nicht und empfehlen Atrovirens.

Alle Sorten sind extrem schnittverträglich und langlebig. Der Goldliguster eignet sich eher für dekorative, niedrigere bis mittlere Hecken und weniger für sehr hohe, geschlossene Sichtschutzhecke.

Grüne Ligusterhecke vor einem roten Backsteinhaus

Ligusterhecke Standort: Wo wächst sie am besten?

Liguster ist ein echter Allrounder. Am wohlsten fühlt er sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort, doch selbst im Schatten wächst er zuverlässig, wenn auch etwas lockerer. Damit ist er ideal für Hausgärten mit wechselnden Lichtverhältnissen. Beim Goldliguster ist ein sonniger Standort besonders empfehlenswert, da er dort seine goldgelbe Färbung am schönsten zeigt.

Beim Boden zeigt sich Liguster ebenfalls genügsam. Er wächst in fast allen Gartenböden, solange keine Staunässe entsteht. Optimal ist ein nährstoffreicher, humoser und gut durchlässiger Boden. Auf sehr sandigen Böden lohnt es sich, etwas Kompost oder Pflanzerde einzuarbeiten, damit die Hecke nicht zu schnell austrocknet. In schweren Lehmböden wiederum hilft es, beim Pflanzen groben Sand oder Splitt einzumischen, um die Durchlässigkeit zu verbessern.

Vorteil: Liguster ist stadtklimafest, windverträglich und winterhart und damit auch perfekt für Vorgärten an belebten Straßen oder freiere Lagen mit Zugluft.

Ligusterhecke pflanzen: Schritt für Schritt

Die beste Pflanzzeit für eine Ligusterhecke ist der Herbst (September bis November). Dann ist der Boden noch warm, die Pflanzen können gut einwurzeln und starten im Frühjahr kräftig durch. Auch eine Pflanzung im Frühjahr (März bis Mai) ist möglich, erfordert aber in den ersten Wochen intensiveres Gießen.

Beim Pflanzen solltest du folgende Punkte beachten:

  1. Pflanzgraben vorbereiten: Statt für jede Pflanze ein Einzelloch zu graben, empfiehlt sich ein durchgehender Graben. So kannst du die Pflanzen leichter in einer Linie ausrichten.
  2. Pflanzabstand: Für eine dichte Hecke setzt man bei wurzelnackten Pflanzen 3–4 Stück pro Meter, bei Containerpflanzen reichen oft 2–3 pro Meter.
  3. Pflanztiefe: Achte darauf, dass die Pflanzen nicht tiefer als vorher in der Erde stehen. Die Wurzelansätze sollten knapp unter der Bodenoberfläche liegen.
  4. Angießen: Nach dem Einsetzen die Erde leicht antreten und kräftig wässern. Das sorgt für Bodenschluss und verhindert Luftlöcher an den Wurzeln.

Tipp: Schneide die jungen Pflanzen nach dem Einsetzen um etwa ein Drittel zurück. So verzweigen sie sich besser und bilden schneller eine dichte Hecke.

Gelbgrüne Blätter des Goldliguster in Nahaufnahme vor Backsteinwand

Ligusterhecke pflegen: robust, aber dankbar

Eine Ligusterhecke ist pflegeleicht und kommt mit wenig Aufwand aus. Dennoch lohnt es sich, ihr etwas Aufmerksamkeit zu schenken:

  • Gießen: In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung solltest du regelmäßig gießen, damit die Hecke gut einwurzelt. Später genügt es, bei längerer Trockenheit nachzuhelfen.
  • Düngen: Eine Gabe Kompost oder organischen Langzeitdüngers im Frühjahr sorgt für gesundes Wachstum und sattes Laub. Bei sandigen Böden lohnt sich eine zweite leichte Düngung im Sommer.
  • Mulchen: Eine dünne Mulchschicht rund um die Pflanzen schützt den Boden vor Austrocknung und unterdrückt Unkraut.

Ligusterhecke schneiden: So bleibt sie in Form

Das große Plus des Ligusters: Er ist extrem schnittverträglich. Sogar ein radikaler Rückschnitt ins alte Holz wird vertragen.

  • Formhecken: Wenn du eine gleichmäßig dichte, streng geschnittene Hecke möchtest, solltest du zweimal im Jahr schneiden: den Hauptschnitt Ende Juni nach der Brutzeit der Vögel und einen Nachschnitt Ende August, um die Form zu halten.
  • Naturnahe Hecken: Wenn du eine locker wachsende Hecke bevorzugst, reicht es, alle ein bis zwei Jahre einzelne Triebe einzukürzen. So behält die Hecke ihre Blüh- und Fruchtleistung, was Vögel und Insekten freut.
  • Schnitttechnik: Schneide die Hecke leicht trapezförmig, also unten breiter als oben. So bekommen auch die unteren Zweige ausreichend Licht und die Hecke verkahlt nicht.

Tipp: Beim Schnitt zwischen Ende März und Ende Juni unbedingt Rücksicht auf brütende Vögel nehmen und die Hecke vorher kontrollieren.

Vorteile einer Ligusterhecke

  • Schnellwachsend: Du hast innerhalb weniger Jahre einen blickdichten Sichtschutz im Garten
  • Langlebig: Mit der richtigen Pflege wird eine Ligusterhecke Jahrzehnte alt.
  • Ökologisch wertvoll: Dichte Verzweigung = Nistplatz für Vögel, Blüten für Insekten, Beeren als Vogelnahrung (für Menschen giftig).
  • Vielseitig: Von streng geometrisch geschnitten bis locker naturhaft.
  • Robust: Verträgt städtische Bedingungen, Frost und zeitweise Trockenheit.

Passt die Ligusterhecke zu deinem Garten?

Eine Ligusterhecke ist ein echter Allrounder und passt in viele Gartenstile:

  • Moderne Gärten: Als streng geschnittene Formhecke für klare Linien.
  • Naturnahe Gärten: Locker wachsende Hecke, die Lebensraum für Tiere bietet.
  • Kleine Vorgärten: Mit regelmäßigem Schnitt bleibt sie schmal und elegant.
  • Große Grundstücke: Perfekt als lange Grundstückseinfassung oder als Kombination mit anderen Sträuchern in einer gemischten Hecke.

Kurz gesagt: Wenn du eine pflegeleichte, flexible und langlebige Hecke sucht, die Sichtschutz und Naturwert vereint, ist Liguster eine ziemlich gute Wahl!

Fazit

Die Ligusterhecke ist zurecht ein Klassiker. Sie wächst schnell, ist robust, schnittverträglich und ökologisch wertvoll und passt auch noch zu fast jedem Gartenstil. Ob als strenge Formhecke oder lockere Naturhecke: Mit Liguster entscheidest du dich für eine Hecke, die dich über viele Jahre begleiten wird.

Hier gehts zum "klassischen" Liguster Atrovirens als Wwurzelware und als der gleiche Liguster als Topfplanze. Und hier geht's zum Goldliguster.

Du hast noch Fragen zur Ligusterhecke, bevor du sie pflanzt? Meld dich gerne!

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