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+++ Unser Team befindet sich nach einer erfolgreichen und intensiven Frühjahrssaison im wohlverdienten Sommerurlaub, sodass die nächste Auslieferung am 23.07. erfolgt! +++
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Marienkäfer fressen kleine schwarze Blattläuse an einer lilafarbenen Blume

Blattläuse natürlich bekämpfen: Die besten Hausmittel für deinen Garten

Dieses Jahr sind sie im Garten eine ganz schöne Plage: kleine grüne, schwarze oder rötliche Blattläuse, die sich an jungen Blättern, Knospen und Triebspitzen sammeln. Sie saugen Pflanzensaft, schwächen das Pflanzengewebe und können sogar Krankheiten übertragen. Besonders ärgerlich wird es, wenn sie sich explosionsartig vermehren und das kann bei dem warmen Wetter aktuell sehr schnell passieren.

Aber keine Sorge: Du musst nicht zur Chemiekeule greifen. Es gibt viele natürliche Hausmittel, mit denen du Blattläuse effektiv und umweltschonend bekämpfen kannst, auch ohne synthetische Spritzmittel. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, welche Mittel wirklich helfen, wie du sie herstellst, anwendest und worauf du achten solltest.

Warum Blattläuse ein Problem sind

Blattläuse saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft aus jungen Trieben und Blättern. Die betroffenen Pflanzenteile können sich dann kräuseln, vergilben oder verformen. Außerdem sondern Blattläuse Honigtau ab, eine klebrige Substanz, die Pilze wie den schwarzen Rußtau begünstigt und Ameisen anlockt, die die Läuse „melken“ und sie sogar gegen Fressfeinde verteidigen. Alles in allem also: ziemlich ungünstig für deine Pflanzen.

Besonders gefährdet sind übrigens Rosen, Kapuzinerkresse, Bohnen, Hibiskus, Zierapfel, junge Obstbäume und viele Zierpflanzen.

1. Einfach abspritzen: der erste Schritt bei leichtem Befall

Bei einem leichten Befall reicht oft schon ein kräftiger Wasserstrahl. Die Läuse werden mechanisch entfernt, das beschädigt sie und erschwert es ihnen, zur Pflanze zurückzukehren.

So geht’s:

  • Morgens mit einer Brause oder einem Sprühaufsatz arbeiten
  • Auch Blattunterseiten und Knospenbereiche gezielt abspritzen
  • Wiederhole das alle 1–2 Tage, bis keine Läuse mehr zu sehen sind

Vorteil: Schnell, einfach und schont andere Nützlinge, daher ein guter Einstieg, wenn du nur vereinzelte Blattläuse findest.

2. Schmierseifenlösung: der Klassiker aus Großmutters Zeiten

Eine Lösung aus reiner (=kaliumhaltiger) Schmierseife ist eine sanfte, aber wirksame Methode. Sie verstopft die Atemöffnungen der Blattläuse und lässt sie ersticken.

Zutaten für 1 Liter:

  • 1–2 TL Schmierseife (ohne Duftstoffe oder Zusatzstoffe)
  • Optional: 1 TL Rapsöl als Haftmittel

Anwendung:

  • In eine Sprühflasche füllen
  • Morgens oder abends auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen, unbedingt auch auf die Blattunterseiten
  • Nach 1–2 Tagen mit klarem Wasser abspülen
  • Anwendung alle 2–3 Tage wiederholen, bis der Befall zurückgeht

Haltbarkeit: Du solltest die Lösung frisch ansetzen, denn sie verliert mit der Zeit an Wirkung.

3. Brennnesselsud: kostenlose Hilfe aus der Natur

Brennnesseln wirken abschreckend auf Blattläuse, besonders als Sud. Aber: nicht zu verwechseln mit der stärker riechenden Brennnesseljauche.

So bereitest du den Sud zu:

  • 500 g frische Brennnesseln (junge Pflanzen ohne Samenstände)
  • Mit 5 Litern kaltem Wasser übergießen
  • 24 Stunden ziehen lassen – nicht länger!, sonst beginnt die Gärung

Anwendung:

  • Durch ein Sieb oder Tuch abgießen
  • Unverdünnt in eine Sprühflasche oder Rückenspritze füllen
  • Morgens oder abends auf die Pflanze sprühen (nicht bei starker Sonne)

Tipp: Der Sud ist 3–4 Tage im Kühlschrank haltbar, du solltest ihn aber möglichst frisch verwenden.

4. Neemöl – natürlicher Wirkstoff mit Langzeiteffekt

Neemöl stammt aus den Samen des Neembaums und enthält Azadirachtin, das gezielt die Hormonsteuerung von Blattläusen stört. Sie hören auf zu fressen und sterben ab ohne andere Insekten zu schädigen.

Mischverhältnis für 1 Liter Sprühlösung:

  • 1 Liter Wasser
  • 5–10 ml kaltgepresstes Neemöl
  • 1 TL Schmierseife als Emulgator (damit sich das Öl mit dem Wasser verbindet)

So wird’s angewendet:

  • In eine Sprühflasche füllen und gut schütteln
  • Pflanze tropfnass einsprühen, auch die Blattunterseiten
  • Anwendung früh morgens oder abends, nicht bei Sonne oder Regen

Bezugsquellen: Neemöl bekommst du in Gartencentern, Reformhäusern, Apotheken oder online. Achte auf naturreines Neemöl ohne Zusatzstoffe.

5. Zwiebel- und Knoblauchsud – abschreckend & pflanzenverträglich

Zwiebel und Knoblauch sind natürliche „Duftbarrieren“ gegen Blattläuse und lassen sich auch als Spritzmittel nutzen.

So machst du den Sud:

  • 1 Zwiebel + 2 Knoblauchzehen grob hacken
  • Mit 1 Liter Wasser aufkochen und 30 Minuten ziehen lassen
  • Abseihen und abkühlen lassen

Anwendung:

  • In eine Sprühflasche füllen und unverdünnt auf die Pflanze sprühen
  • Auch hier gilt: morgens oder abends anwenden, nicht bei Sonne
  • Der Sud hält sich ca. 3 Tage im Kühlschrank

Wirkung: Vertreibt Blattläuse durch den intensiven Geruch, schont dabei die Pflanze.

6. Blattläuse mit Pflanzenkraft abwehren

Einige Pflanzen wirken abschreckend auf Blattläuse oder ziehen sie bewusst an und lenken sie so ab. Eine Mischkultur im Garten lohnt sich also!

Geeignete Begleitpflanzen:

  • Kapuzinerkresse: zieht Läuse an, ist daher ideal geeignet als „Opferpflanze“
  • Lavendel, Thymian, Salbei: schrecken Blattläuse mit ihrem Duft ab
  • Zwiebelgewächse & Knoblauch: wirken nicht nur im Boden, sondern auch als Nachbarpflanze abschreckend

Diese Pflanzen lassen sich wunderbar und ohne viel Aufwand ins Beet oder den Balkonkasten integrieren.

7. Nützlinge fördern: für nachhaltige Gartenbalance

Die beste Maßnahme gegen Blattläuse ist ein lebendiger Garten mit vielen natürlichen Gegenspielern, das ist aber eher eine langfristige Strategie zur Vermeidung von Blattlausbefall im Garten.

Diese Nützlinge fressen Blattläuse:

  • Marienkäfer (auch die Larven!)
  • Florfliegen
  • Schwebfliegen
  • Ohrwürmer

So schaffst du Lebensräume:

  • Wilde Ecken im Garten zulassen
  • Insektenhotels aufstellen
  • Blühpflanzenvielfalt fördern
  • Keine Pestizide verwenden

Je mehr Nützlinge du im Garten hast, desto seltener wirst du Probleme mit Blattläusen haben.

Was du lieber lassen solltest

  • Spiritus-Spritzmittel: können Pflanzen schädigen, besonders bei Sonne
  • Chemische Schädlingsbekämpfung: vernichtet auch Nützlinge
  • Übermäßige Stickstoffdüngung: Das macht Pflanzen „weich“ und sie so zu einem Festmahl für Läuse.

Fazit: Blattläuse natürlich bekämpfen

Blattläuse nerven – aber sie lassen sich gut in den Griff bekommen, ohne der Natur zu schaden. Und das Beste: Die meisten Mittel kosten kaum etwas und lassen sich mit wenigen Handgriffen selbst herstellen.

 Viel Erfolg und frohes Gärtnern! :)

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