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Die häufigsten Fehler beim Hecke schneiden - und wie du es richtig machst!

Die häufigsten Fehler beim Hecke schneiden - und wie du es richtig machst!

Der Heckenschnitt steht bald an und du fragst dich, worauf du unbedingt achten solltest, damit die Arbeit sich lohnt und das Ergebnis schön wird? Solltest du deine Hecke im Herbst noch schneiden oder eher im Frühling? Tatsächlich gibt es einiges zu beachten, auch, weil alle Heckenpflanzen auf die gleiche Art und Weise geschnitten werden.

Wir zeigen dir deshalb die häufigsten Fehler beim Heckenschnitt und wie du es besser machst:

1. Fehler: Falscher Zeitpunkt für den Heckenschnitt

Jede Heckenart hat ihren idealen Schnittzeitpunkt. Viele schneiden ihre Hecke einfach dann, wenn es gerade passt, ohne auf die Bedürfnisse der Pflanze zu achten - besonders gerne im Hochsommer, wenn die Hecke aber gerade in der Wachstumsphase ist. Das kann zu schwachem Wachstum, Schädlingsbefall oder Krankheitsanfälligkeit führen.

So geht's richtig:

Als Faustformel gilt: Ein starker Rückschnitt erfolgt im späten Winter oder frühen Frühling, bevor die Pflanzen austreiben und wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Alles anderen Schnitte erfolgen erst im Frühling, ein späterer leichter Formschnitt kann auch im Sommer erfolgen. Sogar des Bundesnaturschutzgesetz verbietet starke Rückschnitte zwischen März und Ende September, um so Vögel und andere Kleintiere zu schützen, die Hecken als Nistplätze nutzen.
Der ideale Zeitpunkt variiert je nach Heckenart:

  • Immergrüne Hecken wie Thuja oder Kirschlorbeer schneidest du am besten im Spätwinter oder frühen Frühling. Ein Formschnitt im Sommer sorgt für eine gepflegte Optik.

  • Laubabwerfende Hecken wie Rotbuche und Hainbuche vertragen einen Rückschnitt im Herbst oder Winter grundsätzlich, während ein leichter Formschnitt im Sommer das dichte Wachstum fördert.

  • Blühende Hecken wie Flieder oder Schneeball solltest du erst nach der Blüte schneiden, um die Bildung von Blüten für das nächste Jahr nicht zu beeinträchtigen.

Außerdem gilt: Bei jungen formal geschnittenen Hecken sollte in den ersten 3-4 Jahren, bis die endgültige Heckenhöhe erreicht ist, nach dem Frühjahrsaustrieb recht stark zurückgeschnitten werden, so dass der Höhenzuwachs nur 10-15 cm beträgt. So kann die Pflanze sich gut verzahnen, wird stabil und verträgt langfristig auch Wind, Schnee und Nässedruck.

Bei deinem Formschnitt im Sommer solltest du außerdem unbedingt darauf achten, nur frische Triebe abzuschneiden und nicht ins alte Holz reinzuschneiden, dann sonst bekommt die Pflanze leicht Sonnenbrand. Am besten kannst du deinen Formschnitt nach dem Frühjahrsaustrieb (ca. Mai) und den zweiten im Juni vornehmen und dann je nach Hecke und Wuchsgeschwindigkeit im Spätsommer/Herbst noch einmal.

2. Fehler: Schneiden bei falschem Wetter

Das Wetter spielt ebenfalls eine Rolle beim Hecke schneiden. Viele schneiden ihre Hecke bei zu heißem oder nassem Wetter, was zu Verbrennungen an den Schnittstellen oder Pilzbefall führen kann.

So geht's richtig:
Schneide deine Hecken an einem bewölkten, aber trockenen Tag. Besonders wichtig ist das bei empfindlichen Sorten wie dem Kirschlorbeer oder Liguster, die bei starker Sonne leicht Schäden davontragen, wenn man sie zu stark runterschneidet. Vermeide nasses Wetter, da Feuchtigkeit das Risiko für Pilzerkrankungen erhöht.

3. Fehler: Zu radikaler Rückschnitt

Manchmal ist es verlockend, die Hecke stark zurückzuschneiden, vor allem, wenn sie ein bisschen aus der Form geraten ist. Doch bei empfindlichen Heckenarten wie Kirschlorbeer, Thuja Smaragd oder Leylandzypresse kann ein zu radikaler Rückschnitt zum Absterben ganzer Bereiche führen. Außerdem kann ein zu starker Rückschnitt die Pflanze schädigen und das Wachstum verlangen.

So geht's richtig:

Schneide nur das nötigste und achte darauf, dass immer genügend Blattmasse erhalten bleibt.

  • Thuja und Lebensbaum vertragen keinen starken Rückschnitt ins alte Holz, da sie an diesen Stellen nicht wieder austreiben. Schneide sie regelmäßig moderat, um die Form zu wahren.

  • Kirschlorbeer und Liguster sind robuster, aber auch hier gilt: Besser öfter und mäßig schneiden als einmal radikal. Beim Kirschlorbeer kann man grundsätzlich zwar ins alte Holz schneiden, es sieht aber eher bescheiden aus.

  • Bei Rotbuche oder Hainbuche kannst du stärkere Rückschnitte vornehmen, aber auch hier solltest du vorsichtig sein, um das Erscheinungsbild nicht zu beeinträchtigen. Auch wenn diese Pflanzen einen solchen Rückschnitt vertragen, sollte dieser unbedingt in der Winterruhe erfolgen, denn sonst bekommen auch sie Sonnenbrand.

4. Fehler: Keine Beachtung der Wuchsrichtung und der richtigen Form

Ein weiterer häufiger Fehler ist, die Hecke zu gerade zu schneiden, ohne die natürliche Wuchsrichtung der Pflanze zu beachten, oder die Hecke oben breiter als unten zu schneiden. Besonders bei Hecken wie Rotbuche, Hainbuche und Liguster führt das dazu, dass die unteren Bereiche zu wenig Licht bekommen und verkahlen.

So geht's richtig:

Achte auf die Wuchsrichtung der einzelnen Triebe und schneide sie leicht schräg ab. So wird die Aufnahme von Regenwasser erleichtert und die Pflanze wird besser mit Wasser versorgt. Gerade wenn deine Hecke eine starke Wuchsrichtung hat, z.B. Hainbuche, ist es wichtig, die natürliche Form zu erhalten und nicht gegen den Wuchs anzuschneiden. Außerdem sollte die Kappe leicht angerundet sein.
Schneide deine Hecke immer in einer leichten Trapezform, das heißt: Die Basis der Hecke sollte breiter sein als die Spitze. So bekommt jede Ebene genügend Licht und die Hecke bleibt dicht und gesund. Diese Schnittform ist besonders wichtig bei schnellwachsenden Hecken wie der Leylandzypresse oder Liguster.

Damit die Heckenkrone auch gerade wird, kannst du einfach eine Schnur zwischen zwei Stöcken auf die gewünschte Höhe spannen, so dass dein Auge sich beim Schnittdaran orientieren kann.

5. Fehler: Falsches oder unscharfes Werkzeug verwenden

Unscharfes oder unpassendes Werkzeug ist ein häufiger, aber oft übersehener Fehler. Stumpfe Heckenscheren führen zu unsauberen, gequetschten Schnitten, die Pflanzen schwächen und anfällig für Krankheiten machen.

So machst du es richtig:
Verwende immer scharfes und sauberes Werkzeug und achte darauf, ein Werkzeug entsprechend der Dicke der Äste und der Größe der Hecke zu wählen:

  • Manuelle Heckenscheren sind ideal für kleinere Hecken wie Buchsbaum oder Liguster.

  • Elektrische Heckenscheren eignen sich besonders für große Hecken wie Thuja, Leylandzypresse oder Hainbuche, da sie gleichmäßige Schnitte ermöglichen. Achte aber darauf, dass die Klingen regelmäßig geschärft werden, um saubere Schnitte zu garantieren.

Ein Tipp für empfindliche Heckenarten wie Kirschlorbeer: Da sie großblättrig sind, solltest du eine Handschere, idealerweise eine Rosenschere benutzen, um die Blätter nicht zu zerfetzen und unschöne braune Ränder zu vermeiden.

 

Spezielle Tipps für verschiedene Heckenarten:

  • Thuja: Achte darauf, nicht ins alte Holz zu schneiden, da diese Hecken nicht nachtreiben. Ein regelmäßiger Formschnitt ist hier entscheidend, um die Hecke in Form zu halten.

  • Kirschlorbeer: Bei dieser Hecke solltest du behutsam vorgehen, da sie bei starkem Rückschnitt leicht braune Blattränder bekommt. Schneide lieber regelmäßig und mit einer scharfen Handschere.

  • Rot- und Hainbuche: Diese Laubhecken können auch stärker zurückgeschnitten werden, selbst ins alte Holz. Das fördert eine dichte Verzweigung.

  • Leylandzypresse: Da sie sehr schnell wächst, solltest du die Leylandzypresse zwei- bis dreimal im Jahr leicht stutzen, um ein dichtes, gepflegtes Aussehen zu erhalten.

  • Liguster: Diese robuste Heckenpflanze verträgt auch einen starken Rückschnitt und treibt schnell wieder aus. Ein regelmäßiger Schnitt sorgt hier für eine dichte, grüne Wand.

So kannst du häufige Fehler beim Heckenschnitt vermeiden und sicherstellen, dass deine Hecken gesund und dicht wachsen – egal, welche Sorte du in deinem Garten hast. Hast du noch Fragen oder bist dir unsicher, welche Pflege deine Hecke braucht? Kontaktiere uns gerne!

Frohes Gärtnern!:)

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