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Frostschutz und Gießen im Winter: Wann braucht der Garten Wasser?

Frostschutz und Gießen im Winter: Wann braucht der Garten Wasser?

Auch wenn die Natur im Winter ruht, bedeutet das nicht unbedingt, dass du deine Pflanzen komplett sich selbst überlassen solltest. Vor allem in trockenen Wintern können sie durstig werden. Aber wann ist es wirklich sinnvoll, zu gießen? Und wie gehst du bei Frost vor? In diesem Artikel findestdu Antworten auf diese Fragen und einige praktische Tipps, um deinen Garten auch in den kalten Monaten optimal zu versorgen.

1. Warum brauchen Pflanzen auch im Winter Wasser?

Viele Pflanzen benötigen Wasser, um die kalten Monate gut zu überstehen, denn auch im Winter verdunsten sie Feuchtigkeit – vor allem immergrüne Gewächse wie Kirschlorbeer, Eiben oder Rhododendren. Wenn der Boden gefroren ist, können sie nicht genug Wasseraufnehmen. Ein trockener Winter kann also den Pflanzen mehr zusetzen, als es auf den ersten Blick scheint. In schneearmen Wintern ohne regelmäßige Niederschläge lohnt es sich also, auf den Wasserbedarf deiner Pflanzen zu achten, denn auch, wenn sie keine neuen Triebe bilden, entziehen Frost und kalte Winde ihnen Feuchtigkeit, die bei zu langer Trockenheit die Wurzeln schädigen kann. Wenn du hingegen in einer eher feuchten Region mit regelmäßigen Niederschlägen lebst, kommt dein Garten in der Regel ohne zusätzliche Wassergaben über den Winter.

2. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Gießen im Winter?

Wenn du deine Pflanzen im Winter gießt, achte darauf, nur an frostfreien Tagen zu gießen. Wenn du an einem frostigen Tag gießt, könnte das Wasser direkt an der Oberfläche gefrieren und den Wurzeln schaden. Wähle idealerweise einen Tag mit milder Temperatur und möglichst trockenem Wetter. Gute Zeitpunkte zum Gießen:

  • Vor angekündigtem Frost: So haben die Pflanzen noch einmal ausreichend Wasser, um die kalten Tage zu überstehen.
  • An sonnigen, frostfreien Tagen: Am besten am Vormittag, damit das Wasser Zeit hat, in den Boden einzusickern, bevor die Temperaturen wieder sinken.
  • Nach einer längeren Trockenperiode: Wenn es im Winter über längere Zeit mild und trocken bleibt, solltest du gelegentlich wässern. Halte einfach den Boden  im Blick – sieht er sehr trocken und rissig aus, wird es Zeit.

3. Welche Pflanzen sind besonders durstig?

Nicht alle Pflanzen benötigen im Winter extra Wasser. Doch einige sind besonders anfällig fürTrockenstress und sollten im Auge behalten werden:

  • Immergrüne Pflanzen: Wie schon erwähnt, zählen hier Rhododendren, Eiben,Kirschlorbeer und Buchsbaum dazu. Da sie ihre Blätter oder Nadeln auch im Winterbehalten, verdunsten sie weiterhin Feuchtigkeit und sind anfällig für Trockenheit
  • Flachwurzelnde Pflanzen: Pflanzen mit einem flachen Wurzelsystem – wie manche Bodendecker oder Stauden – können sich schwieriger aus tieferen Bodenschichten versorgen. Gerade bei ihnen ist es sinnvoll, den Boden gut feucht zu halten.
  • Neugepflanzte Gewächse: Bäume, Sträucher und Stauden, die du im Herbst gepflanzt hast, brauchen oft etwas mehr Aufmerksamkeit. Da ihre Wurzeln noch nicht tief genug gewachsen sind, können sie schnell austrocknen.

4. Wie gießt man bei Frost?

Wenn du an einem frostfreien Tag gießt, geht es darum, dem Boden eine gute, gleichmäßigeFeuchtigkeit zu geben, ohne ihn zu überfluten. Beachte folgende Tipps:

  • Verwende temperiertes Wasser: Eiskaltes Wasser kann die Pflanzen schocken und ihnen eher schaden. Idealerweise nimmst du etwas lauwarmes Wasser, um die Wurzeln sanft zu befeuchten.
  • Wähle die richtige Wassermenge: Der Boden sollte feucht, aber nicht übermäßig nass sein. Besonders empfindliche Pflanzen mögen es nicht, wenn sich Wasser staut.
  • Gieße langsam und gleichmäßig: Eine sanfte Wasserzufuhr ermöglicht es dem Boden, dasWasser gut aufzunehmen, bevor die Feuchtigkeit ins Grundwasser abfließt.

5. Den Boden schützen: Mulch als Frostschutz

Um den Boden vor Trockenheit und Kälte zu schützen, kannst du auch eine Schicht Mulch ausbringen. Diese Schicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und die Wurzeln vor Frost zuschützen. Eine Mischung aus Laub, Rindenmulch oder auch Tannenzweigen hält die Erde länge rfeucht und macht das Gießen seltener nötig. Mulch schützt nicht nur vor Kälte, sondern wirkt wie ein natürlicher Regulator für Feuchtigkeit. Achte darauf, die Mulchschicht etwa fünf bis zehn Zentimeter dick auszubringen, sodass sie ihre isolierende Wirkung entfalten kann. Wichtig ist dabei, dass die Mulchschicht nicht direkt an die Stämme oder Stängel der Pflanzen heranreicht, da dies Fäulnis fördern könnte.

6. Sonderfall Topfpflanzen: Winterquartier & Gießbedarf

Viele Topfpflanzen werden im Winter ins Haus geholt, brauchen aber auch dort Wasser, wenn sie an einem kühleren Standort stehen. In Wintergärten oder unbeheizten Räumen trocknet die Erde schnell aus, auch wenn die Pflanzen in Ruhe sind. Überprüfe bei frostempfindlichen Topfpflanzen alle ein bis zwei Wochen den Boden, um sicherzustellen, dass die Erde nicht komplett austrocknet.

Wenn du Topfpflanzen im Freien überwinterst, achte darauf, die Töpfe auf isolierenden Untergrundwie Styropor oder Holzlatten zu stellen. Dadurch vermeidest du, dass der Frost von unten in dieWurzeln gelangt. Hier gilt ebenfalls: An frostfreien Tagen wässern und bei starkem Frost die Erde lieber etwas trockener halten, um Frostschäden zu vermeiden.

Fazit: Auch im Winter können Pflanzen Durst haben! :) Vor allem immergrüne und neugepflanzte Gewächse profitieren davon, wenn du sie gelegentlich wässerst, damit sie gesund durch die kalte Jahreszeit kommen.

Frohes Gärtnern! :)

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