
Gartenkalender für den Herbst: Was jetzt zu tun ist.
Herbstzeit = Gartenzeit - nur anders
Der Herbst ist die wichtigste Vorbereitungszeit für das nächste Gartenjahr! Wer jetzt pflanzt, schneidet, schützt und plant, legt den Grundstein für ein blühendes Frühjahr. Und wer jetzt anpackt, hat im Frühling weniger Stress und dafür mehr Freude.
In unserem Gartenkalender für den Herbst findest du für jeden Monat die wichtigsten Punkte, die es abzuhaken gilt:
1. September: Ernte und Neubeginn
Der September ist ein kleiner Spagat: Während das Gemüsebeet noch in der vollen Reife steht, beginnt im Stauden- und Sträucherbereich bereits der nächste Pflanzzyklus. Es ist also Erntezeit und Pflanzzeit zugleich!
Ernten & konservieren: den Sommer einpacken
Obst und Gemüse laufen noch zur Hochform auf: Späte Himbeeren, Brombeeren, Äpfel und Feigen wollen geerntet werden. Auch Tomaten, Zucchini, Mangold und Kürbis zeigen sich jetzt in voller Pracht. Wer Platz hat, kann Einwecken, Trocknen oder Einfrieren und sich so den Sommer konservieren.
Kräuter wie Thymian, Salbei oder Minze werden im September besonders aromatisch. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sie zu schneiden und haltbar zu machen, ob als Tee, Würzöl oder Bündel zum Trocknen.
Pflanzen statt Pause: Jetzt ist die Erde bereit
Viele denken, Pflanzzeit sei im Frühling. Tatsächlich ist der Herbst in vielerlei Hinsicht sogar besser: Der Boden ist noch warm vom Sommer, die Nächte werden kühler, das schafft ideale Bedingungen für die Wurzelbildung. Pflanzen wie Sträucher, Stauden und Hecken nutzen diese Zeit, um gut einzuwurzeln und starten im Frühling mit mehr Kraft ins neue Jahr.
Frühblüher setzen: Jetzt an den Frühling denken
Tulpen, Narzissen und Krokusse brauchen alle einen Kältereiz, um im Frühjahr auszutreiben. Jetzt ist also der Moment, sie in die Erde zu bringen. Setz sie in Gruppen, zwischen Stauden oder unter junge Sträucher. Kombiniere verschiedene Blühzeiten, um die Frühlingsfreude zu verlängern.
Sommerstauden zurückschneiden
Wenn Pflanzen wie Sonnenhut, Mädchenauge oder Rittersporn verblüht sind, kannst du sie zurückschneiden. Wichtig ist: Nicht alles radikal entfernen! Samenstände von z. B. Fetthenne oder Astern sind wertvoll für Vögel und sorgen für Struktur im Winterbeet., wenn sonst nicht viel los ist im Garten.
2. Oktober: Der goldene Arbeitsmonat
Der Oktober ist der klassische Gartenarbeitsmonat. Die Sommerhitze ist vorbei, die Nächte sind frisch, aber die Tage oft noch mild, also quasi perfekt für alles, was wurzeln, wachsen und geschützt werden soll.
Hecken pflanzen
Jetzt ist der beste Moment, um wurzelnackte Hecken zu setzen: Liguster, Hainbuche oder Eibe lassen sich besonders gut etablieren, wenn sie noch einige Wochen vor dem Frost Wurzeln bilden können.
Containerpflanzen wie die Glanzmispel 'Red Robin' oder die Blutpflaume eignen sich ebenfalls gut für eine Herbstpflanzung - mit dem Vorteil, dass du sie aber auch das ganze Jahr über setzen kannst, solange der Boden nicht gefroren ist.
Herbstlaub clever nutzen statt entsorgen
Laub ist kein Müll, sondern wertvoller Rohstoff. Du kannst es verwenden, um:
- Beete mit einer isolierenden Schicht zu schützen
- als Mulch unter Sträuchern auszulegen
- Kompost anzulegen (Tipp: mit Rasenschnitt oder Hornmehl vermengen)
Wir haben in einem extra Beitrag für dich zusammengetragen, wie du das Herbstlaub im Garten clever nutzen kannst!
Achtung: Auf dem Rasen solltest du Laub regelmäßig entfernen, da es sonst zu Fäulnis kommt. In Beeten aber ist es ein natürlicher Winterschutz.
Boden verbessern & Mulchen
Der Oktober eignet sich hervorragend, um den Gartenboden für das nächste Jahr aufzubereiten. Lockere die Erde, arbeite reifen Kompost oder Laubhumus ein und decke leere Flächen mit Mulch ab. Das schützt vor Erosion, hält die Bodenlebewesen aktiv und lässt die Erde nicht „verhungern“.
Letzte Rasenpflege nicht vergessen
Ein letzter Schnitt, bevor der Winter kommt, aber nicht zu kurz. Etwa 5 cm Halmlänge sind ideal. Wer mag, kann jetzt noch einen kaliumbetonten Herbstdünger ausbringen, der den Rasen widerstandsfähiger gegen Frost macht.
3. November: Der Garten will geschützt werden
Im November beginnt zumindest oberirdisch die Ruhezeit. Doch unter der Erde tut sich noch einiges. Jetzt kommt es vor allem auf Schutz, Ordnung und gute Vorbereitung an.
Winterschutz organisieren
Kübelpflanzen sollten je nach Empfindlichkeit nun ins Winterquartier oder zumindest gut eingepackt werden. Jutesäcke, Vlieshauben und Kokosmatten helfen, Wurzelballen und Triebe vor Frost zu schützen.
Auch empfindlichere Stauden und junge Gehölze freuen sich über eine schützende Laubdecke oder Tannenreisig.
Letzte Pflanzungen
Wenn der Boden noch offen ist, können auch jetzt noch wurzelnackte Gehölze gepflanzt werden. Wichtig: Gründlich angießen, damit die Wurzeln Bodenkontakt haben.
Tieren helfen – Lebensräume schaffen
Im naturnahen Garten ist jetzt Zeit für Fürsorge: Laubhaufen für Igel, unaufgeräumte Ecken mit Ästen und Steinen für Insekten oder Nistkästen für Vögel bieten Schutz und Rückzugsorte. So wird dein Garten im Winter zum nützlichen Winterquartier und im Frühjahr wieder zum Treffpunkt der Artenvielfalt.
Werkzeuge & Geräte winterfest machen
Spaten, Rechen, Scheren und Co. danken es dir, wenn du sie vor dem Winter reinigst, schärfst, ölst und trocken lagerst. Auch Gartenschläuche, Regentonnen und Pumpen solltest du vor Frost sichern.
4. Sonderthema: Beete & Kübel für den Winter rüsten
Nicht alle Pflanzen sind winterhart und nicht jeder Standort ist gleich. Wer Balkonkästen oder Hochbeete hat, sollte sich um sie gesondert kümmern.
Welche Pflanzen dürfen draußen bleiben?
- Stauden wie Storchschnabel, Astern, Purpurglöckchen oder Bergenien sind in der Regel winterhart, ein leichter Rückschnitt reicht.
- Junge oder empfindliche Pflanzen solltest du mit Vlies, Mulch oder Laub schützen.
Was gehört nach drinnen?
- Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel (je nach Sorte), Oleander oder Zitruspflanzen sollten unbedingt frostfrei überwintern.
- Auch exotische Stauden oder empfindliche Kübelpflanzen brauchen ein helles, kühles Winterquartier, z. B. im Keller oder Flur.
Balkonkästen neu bepflanzen oder ruhen lassen
Du kannst deine Kästen mit Heide, Gräsern und winterharten Blattschmuckpflanzen neu gestalten oder sie einfach mit Mulch abdecken und im Frühling neu starten. Wichtig: Staunässe vermeiden!
5. Sonderthema: Jetzt an den Frühling denken
Die kalte Jahreszeit ist die perfekte Gelegenheit, in Ruhe zu planen:
- Was hat dieses Jahr gut funktioniert?
- Was willst du ändern, ausprobieren, ergänzen?
Notier dir Ideen für neue Beetkombinationen, Gartenbereiche oder Pflanzenwünsche!
....Du siehst, es gibt einiges zu tun im Herbst, bevor dein Garten in die Winterruhe geht!
Frohes Gärtnern! :)