Welche Gehölze du im Herbst noch schneiden kannst - und welche du lieber in Ruhe lässt
Bevor der Winter kommt, stehen die Herbstarbeiten im Garten an. Den Garten winterfest machen - und vielleicht noch das ein oder andere Gehölz zurückschneiden, damit es im nächsten Jahr wächst und blüht? Nicht alle Pflanzen freuen sich über den Herbstschnitt! Bevor du also motiviert zur Tat schreitest, zeigen wir dir hier, welche Gehölze du noch schneiden solltest – und welche du besser in Ruhe lässt!
Diese Gehölze kannst du im Herbst noch schneiden:
1. Obstgehölze – Apfelbaum, Birnenbaum und Co.
Im Herbst ist der richtige Zeitpunkt, um deine Obstbäume wie Apfelbäume, Birnbäume und Quitten in Form zu bringen. Der Rückschnitt fördert das Wachstum und sorgt für eine (hoffentlich) reiche Ernte im nächsten Jahr. Wichtig ist aber, bis nach der Ernte abzuwarten, denn der Schnitt vor der Winterruhe stärkt die Gehölze für die nächste Wachstumsphase. Durch den Rückschnitt im Herbst verhinderst du, dass sich die Krone zu stark verdichtet. So gelangt mehr Licht ins Innere des Baumes, und Pilzkrankheiten können besser vermieden werden.
Achte darauf, alte und abgestorbene Äste zu entfernen und die Krone zu lichten, ohne den Baum zu stark zu stutzen.
2. Beerensträucher – Himbeere, Johannisbeere, Brombeere
Auch Beerensträucher wie Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren danken es dir, wenn du sie nach der Ernte im Herbst zurückschneidest. So bilden sich neue, kräftige Triebe für die nächste Saison. Herbsttragende Himbeeren und Brombeeren solltest du nach der letzten Ernte stark zurückschneiden, das fördert nicht nur das Wachstum, sondern verhindert auch Krankheiten. Schneide einfach alte, abgetragene Ruten bodennah ab und lasse nur junge und gesunde Triebe stehen.
3. Rosen – ein sanfter Formschnitt
Obwohl Rosen im Frühling und Sommer die meiste Pflege brauchen, kannst du im Herbst einen leichten Rückschnitt vornehmen. Dieser dient vor allem dazu, verblühte Blüten und schwache Triebe zu entfernen. So unterbindest du die Bildung von Hagebutten und die Pflanze spart Energie. Eine Ausnahme bilden hier die Wildrosen, denn diese sollen im Winter ja gerade schöne Hagebutten entwickeln und so als Deko in der dunklen Jahreszeit und als Nahrungsquelle für Vögel dienen. Alles rund um die richtige Rosenpflege, auch den Schnitt, findest du in diesem Blogbeitrag.
Diese Gehölze solltest du im Herbst besser nicht schneiden:
1. Frühlingsblühende Sträucher – Forsythie, Flieder und Co.
Frühlingsblüher wie Forsythie, Flieder oder Magnolien legen im Herbst bereits ihre Knospen für die nächste Blüte an. Sie blühen am "alten Holz", also an Trieben, die sich im Vorjahr gebildet haben. Ein Rückschnitt im Herbst würde dazu führen, dass du die Blüte im Frühjahr massiv reduzierst. Schneide diese Sträucher stattdessen direkt nach der Blüte im Frühling.
2. Immergrüne Hecken – Thuja, Kirschlorbeer
Immergrüne Hecken wie Thuja oder Kirschlorbeer sollten im Herbst nur noch minimal geschnitten werden, wenn überhaupt. Sie befinden sich bereits in der Ruhephase und ein Schnitt kann das Risiko erhöhen, dass die Pflanzen Frostschäden erleiden.
3. Empfindliche Ziersträucher – Hortensien und Hibiskus
Hibiskus ist empfindlich gegenüber Frost. Ein Schnitt im Herbst würde die Pflanze schwächen und dazu führen, dass sie im nächsten Jahr weniger blüht Bei Hortensien gilt es zu unterscheiden: Bauernhortensien blühen je nach Sorte auch am vorjährigen Holz. Sie setzen ihre Blütenknospen für das nächste Jahr bereits im Spätsommer an, so dass ein Rückschnitt im Herbst diese Knospen einfach zerstören würde. Rispenhortensien und Schneeball-Hortensien können zwar grundsätzlich zurückgeschnitten werden, allerdings kann durch die Schnittstelle dazu führen, dass der Frost leichter eindringt. Auch diese Hortensien solltest du daher besser im zeitigen Frühjahr zurückschneiden, bevor der Neuaustrieb beginnt.
Diese Gehölze vertragen einen sanften Rückschnitt:
1. Robuste Heckenpflanzen – Hainbuche und Rotbuche
Hainbuche und Rotbuche sind robuster und können im Herbst leicht in Form gebracht werden, da diese Gehölze winterhart sind und weniger ermpfindlich gegen Frostschäden Ein starker Rückschnitt ist jedoch auch hier besser im späten Winter oder frühen Frühling durchzuführen.
2. Ziergräser
Zwar sind Ziergräser keine Gehölze, aber sie sind mittlerweile ein Klassiker in vielen Gärten, daher sind wir mal großzügig. :) Viele schneiden sie im Herbst zurück, aber das ist nicht ratsam, denn die Halme der Ziergräser schützen das Herz der Pflanze im Winter vor Nässe und Kälte, auch wenn sie vertrocknet sind. Einen Rückschnitt solltest du erst im Frühjahr vornehmen, im Herbst kannst du stattdessen die Halme zusammenbinden und so für den wichtigen Winterschutz sorgen.
Du siehst: Was den Rückschnitt angeht, sind die Gartenarbeiten im Herbst gar nicht so anstrengend und schneller erledigt als im Frühjahr.
Frohes Gärtnern! :)