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Gelbe Rosen vor blauem Himmel in einer Gartenumgebung

Rosenpflege leicht gemacht: Alles Wichtige rund um Schnitt und Pflege

Rosen gelten nicht umsonst als die Königin der Blumen. Unsere modernen Rosen sind alle mehrfach blühend, so dass sie und von Juni bis zum ersten Frost mit ihren Blüten beschenken. Oder auch: Sie gelten als Dauerblüher! Die einzigen Ausnahmen dabei sind die Wildrosen, ein Großteil der historischen Rosen und die bekannten Ramblerrosen. Diese sind nur einmalblühend, dafür ist die Blüte aber umso üppiger. Eine Übersicht über die verschiedenen Rosenarten findest du hier.

In diesem Beitrag zeigen wir dir alle wichtigen Tipps und Tricks rund um die Rosenpflege: Warum, wann und wie werden die unterschiedlichen Sorten geschnitten und was ist unbedingt bei der Pflege zu beachten? Hier gibt’s die Antworten:

1. Warum schneide ich meine Rosen?

Wenn Rosen nicht geschnitten werden, werden sie unansehnlich, d.h. das Holz wird alt und vergreist und die Rose wird immer kahler und so immer weniger schön anzusehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine regelmäßig geschnittene Rose immer wieder von unten austreibt und lockerer wächst. Dadurch wird das Blattwerk nicht so dicht und die Pflanze trocknet nach Regen schneller ab und ist so unempfindlicher gegen Pilzkrankheiten. Außerdem kannst du durch den Schnitt sehr gut die Wuchsform steuern und die Rose so gut in deinen Garten einpassen.

2. Welches Werkzeug benötige ich für die Rosenpflege?

Schere
Für den Rückschnitt benötigst du eine gute Schere, es muss aber nicht unbedingt eine spezielle Rosenschere sein. Eine normale, gute Gartenschere funktioniert ebenso gut! Wichtig ist ,dass es sich um eine Schere mit einseitiger Klinge handelt. Scheren mit Ambossklinge (hier ist die Schneidfläche dreieckig) eignen sich hierfür nicht, da sonst die Schnittfläche gequetscht wird und kein sauberer Schnitt erfolgt. Eine gute Schere liegt außerdem gut in der Hand und lässt sich per Hand nachschleifen. Für den Rückschnitt im Frühjahr sollte es ein etwas stärkeres Modell sein; für den Sommerschnitt und das Entfernen verblühter Blütenstände reicht eine leichtere Rosenschere aus. Auch für Linkshänder wurden gute Modelle in verschiedenen Größen und Stärken entworfen.

Bindegarn
Zum Anbinden und Formieren von Kletterrosen benötigst du Bindematerial. Möglich wäre Koskosstrick, Bindehanf, Drahtbinder etc. Allerdings sind diese Materialen alle fest und nicht dehnungsfähig, daher emofehlen wir eine Hohlschnur aus Kunststoff, da sie dehnungsfähig ist und mitwächst. Trotzdem solltest du die Bindungen regelmäßig kontrollieren, um ein Einwachsen zu vermeiden.

Pflanzenschutzmittel
Leider können unsere blühenden Lieblinge unter Umständen von verschiedenen Krankheiten (Mehltau, Rosenrost, Sternrußtau etc.) oder von Läusen befallen werden. Ist der Befall gering kann auf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel verzichtet werden; dann genügt das Entfernen des erkrankten Laubes. Sollte dann dennoch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig sein, bietet der Fachhandel für kleinere Stückzahlen fertige Mittel in Sprühflaschen an.

3. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Schneiden?

Für den Rückschnitt empfehlen wir einen leichten Rückschnitt im Herbst, bei dem die abgeblühten Triebe leicht zurückgeschnitten werden, um einen Fruchtansatz und die Bildung von Hagebutten zu unterbinden. Dieses würde die Pflanze Kraft kosten. Bei Wildrosen erfolgt kein Rückschnitt, denn hier sollen sich die Früchte ja entwickeln und den Vögeln und anderen Kleintieren als Nahrung dienen. Außerdem ist der Anblick von Hagebutten, die im Winter mir Rauhreif überzogen sind, im sonst eher kargen Winter ein Highlight im Garten!


Der eigentliche starke Rückschnitt sollte im Frühjahr erfolgen, wenn die stärksten Fröste vorbei sind. Ein guter Zeitpunkt ist, wenn die ersten frühjahrsblühenden Sträucher wie Kornellkirsche oder Forsythie ihre Blüten zeigen. Die einzige Ausnahme sind Hochstammrosen. Hier erfolgt der Rückschnitt bereits im Herbst, damit die Krone einfacher vor Frost geschützt werden kann.

Im Sommer werden regelmäßig nur die verblühten Blütenstände entfernt (immer Blütenstand und das darunterliegende Blattpaar), um die nächste Blütenbildung zu fördern. Bei stärkeren Niederschlägen neigen einzelne Rosensorten dazu, dass die Blüten verkleben. Auch diese Blüten sollten dann entfernt werden, um Fäulnis zu vermeiden.

4. Die richtige Schnitttechnik

Die richtige Schnitttechnik richtet sich nach der Wuchsform bzw. nach der Klassifizierung der Rose.

  • Wild- und Ramblerosen werden in der Regel nicht geschnitten. Lediglich bei Wildrosen kann alle paar Jahre ein Rückschnitt erfolgen, ist aber nicht unbedingt notwendig.
  • Bei Kletterrosen und Strauchrosen erfolgt in der Regel nur ein Form- oder Erziehungsschnitt.
  • Edel-, Beet- und Bodendeckerrosen ertragen einen regelmäßigen Rückschnitt.

Grundsätzlich gilt aber für alle Schnittmaßnahmen:

  • Es werden alle abgestorbenen oder erfrorenen Triebe entfernt.
  • Bei sich kreuzenden oder sich reibenden Trieben wird immer der schwächere Trieb entfernt.
  • Der Schnitt soll direkt über einer nach aussen zeigenden Knospe erfolgen.
  • Sehr dünne, schwache Trieb direkt am stärkeren Trieb entfernen.
  • Die Schnittstelle sollte immer leicht schräg sein damit Regenwasser gut ablaufen kann.

Beet-, Bodendecker- und Edelrosen:
Je nach Stärke der Verzweigung werden diese Rosen auf ca. 20 – 40 cm zurückgeschnitten. Es sollten etwa 3 -5 starke Triebe stehen bleiben, die halbkugelförmig geschnitten wurden. Dabei sollte der Schnitt schräg über einer nach außen zeigenden Knospe erfolgen.

Strauch- bzw. Parkrosen:
Die größer werdenden ,öfter blühenden Strauchrosen erhalten nur einen Rückschnitt von etwa 1/3 der Pflanze. Sollte die gewünschte Form noch nicht erreicht sein, kann natürlich ein stärkerer Rückschnitt bis zu 2/3 der Pflanze erfolgen. Wichtig ist dann, den Schnitt so zu führen dass die gewünschte Form erreicht wird. Auch hier gelten die oben genannten Grundsätze.

Kletterosen:
Auch Kletterrosen tut ein regelmäßiger Rückschnitt gut, denn leider neigen die meisten modernen Rosensorten dazu, mit der Zeit von unten kahl zu werden.
Jährlich erfolgt im Frühjahr der normale Auslichtungsschnitt bei dem erfrorene oder abgestorbene Triebe entfernt werden. Im Sommer erfolgt das Auslichten abgeblühter Blüten bzw. Blütenbüschel, um den Ansatz von Hagebutten zu unterbinden und die zweite oder dritte Blüte zu fördern.
Um ein Verkahlen zu vermeiden, kannst du deine Kletterrose auch alle paar Jahre radikal 50 – 70 cm runterschneiden. Die Rose treibt dann in der Regel wieder gut aus dem alten Holz aus. Alternativ kannst du auch halbhohe Gräser davor pflanzen. Diese verdecken dann den unteren kahlen Bereich.

Grundsätzlich gilt beim Rosen- wie auch beim Obstbaumschnitt: Frage 5 Gärtner und Du bekommst mit Sicherheit 6 Antworten. :)

5. Weitere Pflegemaßnahmen

Düngung
Auch wenn Rosen eigentlich keine Diven sind, benötigen sie dennoch eine gleichmäßige Nährstoffversorgung. Hierfür eignen sich spezielle Rosendünger, die vom Nährstoffgehalt auf Rosen abgestimmt sind. Wir empfehlen einen organisch-mineralischen Dünger zu verwenden. Dieser steht den Rosen während der Austriebphase und der Blütezeit zur Verfügung und es ist nur eine Düngergabe im Frühjahr ausreichend. Wenn du es nachhaltiger magst, kannst du auch Kaffeesatz als natürlichen Dünger für deine Rosen verwenden, hier haben wir das genauer erläutert. Auch die Schalen von Bio-Bananen kannst du in kleine Stücke schneiden und frisch oder getrocknet und in den Wurzelbereich deiner Rosen locker einarbeiten, um sie mit Nährstoffen zu versorgen. Im Herbst solltest du deine Rosen allerdings nicht mehr düngen. Die Nährstoffe würden entweder einfach im Boden verloren gehen oder einen Austrieb begünstigen, der dann aber vermutlich dem Frost zum Opfer fallen würde und die Rose anfälliger machen würde.

Pflanzenschutz
Die meisten modernen Rosen werden mittlerweile auch auf Pflanzengesundheit und Resistenz gezüchtet. Leider kann der Witterungsstress der letzten Jahre dazu führen, dass Rosen von Pilzkrankheiten oder anderen Schädlingen befallen werden. Bei geringem Befall kann es ausreichen das betroffene Laub abzusammeln und in der Mühltonne zu entsorgen - auf keinen Fall auf dem eigenen Komposthaufen! Sollte dies nicht ausreichen, kann der Einsatz von Pflanzenschutzmittel notwendig werden.

Winterschutz

Als Vorbereitung auf den Winter solltest du im Herbst das Laub, das bereits heruntergefallen ist, ebenso wie das Laub, das noch an der Pflanze sitzt, beseitigen. So kannst du verhindern, dass eventuelle Pilzkrankheiten nicht überwintern. Die abgestorbenen Triebe solltest du bei dem leichten Rückschnitt im Herbst entfernen.


Aufgrund der milden Winter der letzten Jahre konnte in der Regel auf einen zusätzlichen Winterschutz der Rosen verzichtet werden. In Höhenlagen bzw. Spätfrostlagen kann ein Winterschutz wie zu Großmutterszeiten aber durchaus Sinn machen. Dies gilt auch für alte empfindliche Liebhabersorten.
Beet-, Bodendecker- und Edelrosen können dann mit Fichtenreisig abgedeckt werden. Bei Strauch- oder Kletterrosen können Schilfmatten oder spezielle Rosenvliese eingesetzt werden.
Eine Ausnahme sind dabei Stammrosen. Bei Ihnen sitzt die Veredlungsstelle nicht im Erdboden sondern am Kronenansatz. Dadurch muss die Krone geschützt werden. Dies kann auf verschiedenen Arten erfolgen:

  • Junge Stammrosen können vorsichtig auf den Erdboden umgelegt werden dann wird die Krone mit Erde bedeckt.
  • Ältere Rosen werden im kompletten Kronenbereich mit Fichtenreisig eingedeckt oder mit speziellem Rosenvlies eingebunden.


Schutz vor Trockenheit: Mulchen
Um das Rosenbeet gerade in den letzten Sommern vor Austrocknung zu schützen, kann eine Mulchabdeckung durchaus Sinn machen. Dafür kannst du gern deinen Rasenschnitt nutzen (es sei denn, es ist eine Wildblumenwiese). Achte darauf, dass es nur so viel Grasschnitt ist, dass er nicht verklebt. Das hält die Erde feucht und ergibt gleichzeitig eine natürliche Düngegabe. Alternativ gibt es auch speziellen Rosenmulch. Dieser ist zwar teurer, aber dafür enthält er deutlich weniger Gerbstoffe, die zu Schäden führen könnten.

Frohes Gärtnern! :)

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