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Ein tierfreundlicher Garten im Winter: So gelingt's!

Ein tierfreundlicher Garten im Winter: So gelingt's!

Der Winter kann für Vögel, Igel und Insekten eine Herausforderung darstellen, aber mit ein paar gezielten Maßnahmen kannst du deinen Garten im Winter ganz einfach tierfreundlich machen!

Schon in deiner Gartengestaltung kannst du auf bestimmte vogelfreundliche Pflanzen achten, aber auch darüber hinaus gibt es einfache Maßnahmen, wie dein Garten im Winter vogelfreundlich, igelfreundlich und auch insektenfreundlich wird!

1. Mehr als hübsch: Sträucher, die Nahrung und Schutz bieten

Einer der einfachsten Wege, um Tieren in deinem Garten zu unterstützen,ist die richtige Pflanzenauswahl. Bestimmte vogelfreundliche Sträucher sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch wahre Lebensretter, besonders im Winter, denn sie bieten sowohl Nahrung als auch Unterschlupf. Hier eine kleine Auswahl:

Wildrosen (Rosa rugosa und andere Sorten)
Wildrosen (z.B. die Apfelrose oder Hundsrose) sind Klassiker in tierfreundlichen Gärten! Ihre knallroten Hagebutten sind nicht nur wunderschön, sondern auch eine wahre Energiequelle für Amseln, Drosseln und Rotkehlchen. Ob als Solitär oder in einer Hecke – diese robusten Pflanzen passen in fast jeden Garten und sind im Sommer auch bei Bienen sehr beliebt.

Hagebutte einer Apfelrose

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Der schwarze Holunder ist ein Allrounder: Seine Beeren sind sehr begehrt bei Vögeln wie Staren und Amseln, während die dichte Krone einen idealen Unterschlupf bietet. Noch dazu kannst du den Holunder leicht in Hecken integrieren oder als großen, markanten Busch stehen lassen.

Die schwarzen Früchte des Schwarzen Holunders in einer Traube

Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
Weißdorn punktet gleich doppelt: Die leuchtend roten Beeren sind ein Festschmaus für Vögel, und das dichte Geäst bietet Schutz vor Kälte und Räubern. Besonders gut geeignet für naturnahe Hecken, die gleichzeitig einen tollen Windschutz bilden.

Weißdorn Früchte in der Abendsonne

Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Mit seinen pink-orangefarbenen Früchten ist das Pfaffenhütchen nicht nur ein Hingucker, sondern auch eine wichtige Futterquelle. Besonders Rotkehlchen und Drosseln profitieren davon. Es macht sich sehr gut in bunten Hecken oder als kleiner Solitärstrauch.

Das Geäst eines Pfaffenhütchens besetzt mit vielen grünen Blättern und einigen roten Fruchtkörpern

Feuerdorn (Pyracantha)
Dieser immergrüne Strauch ist ein Highlight für Vögel: Seine knalligen Beeren sind eine beliebte Nahrungsquelle, und seine Dornen bieten Schutz vor Katzen und anderen Räubern. Feuerdorn eignet sich perfekt als Vogelschutzhecke oder zur Begrünung von Wänden.

Feuerdorn Beeren Rot


Schlehe (Prunus spinosa)
Die Schlehe ist ein vielseitiger Strauch, der Vögeln im Winter reichlich Nahrung bietet, insbesondere weil die kleinen, dunkelblauen Früchte sehr lang am Strauch bleiben. Sie werden besonders gern von Drosseln, Amseln und Staren gefressen, während das dichte Geäst sicheren Schutz bietet. Als Heckenpflanze ist sie ideal für naturnahe Gärten und begeistert im Frühjahr zudem mit weißen Blüten, die auch für Insekten attraktiv sind.

Schlehe Frucht

Hier gibt es noch weitere Infos zu vogelfreundlichen Sträuchern!

2. Unterschlupf für Tiere im Winter schaffen: So fühlen sich Vögel, Igel und Insekten wohl

Neben Nahrung benötigen viele Tiere auch sichere Rückzugsorte im Winter. Besonders Vögel und Igel suchen nach Unterschlupf, um sich vor Kälte und Raubtieren zu schützen.

Vögel

Vogelhäuser: Ein Vogelhaus oder Nistkasten, speziell für den Winter angepasst ist, bietet Vögeln wie Meisen und Rotkehlchen ein warmes und sicheres Plätzchen. Achte darauf, dass der Nistkasten nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter genutzt werden kann und entsprechend isoliert ist.
Bäume und Sträucher als Unterschlupf: Bäume und Sträucher bieten Vögeln nicht nur eine gute Nahrungsquelle, sondern auch Schutz vor Wind und Kälte. Besonders immergrüne Sträucher wie Eibe (Taxus baccata), die rote Glanzmispel (Photinia fraseri 'Red Robin') oder auch Kirschlorbeer bieten in den Wintermonaten wertvollen Unterschlupf. Auch andere dichte Hecken, wie Weißdorn oder Liguster, und Bäume bieten Schutz vor schlechtem Wetter.

Igel

Igelhäuschen: Igel sind im Winter aktiv und benötigen einen sicheren Platz, um sich vor der Kälte zurückzuziehen. Ein kleines Igelhaus kannst du entweder kaufen oder auch aus Holz oder ähnlichen Materialien einfach selbst bauen und es mit Laub oder Stroh auslegen. Der Eingang sollte so klein sein, dass der Igel vor größeren Tieren gut geschützt ist. Ein geeigneter Platz für das Igelhaus ist ein ruhiger, ungestörter Bereich im Garten, an dem keine anderen Tiere stören, denn Igel sind sehr schreckhaft.
Laubhaufen:
Aber auch ein Haufen aus Laub, Holzstücken oder Stroh kann Igeln wunderbar als Winterquartier dienen. Auch Insekten und Käfer finden so Unterschlupf. Wenn du also sowieso reichlich Herbstlaub im Garten hast, kannst du es auch einfach so praktisch nutzen. Wir haben dir hier noch weitere geniale Tipps zur praktischen Nutzung von Herbstlaub zusammengestellt.

Insekten

Insektenhotels: Ein Insektenhotel ist eine hervorragende Möglichkeit, Insekten im Winter Unterschlupf zu bieten. Besonders Bienen und andere Bestäuber benötigen geschützte Nischen, um zu überwintern. Achte darauf, dass das Hotel in einem sonnigen, windgeschützten Bereich aufgestellt wird, um den Insekten die besten Überwinterungsbedingungen zu bieten.
Totholz: Ein Haufen aus Totholz ist ebenfalls ein ganz einfacher, natürlicher Unterschlupf für viele nützliche Kleintiere und Insekten im Winter! Diese Haufen können im Garten verteilt oder in einem ruhigen Eckbereich zusammengetragen werden, um Insekten einen sicheren Rückzugsort zu bieten.

3. Verblühte Pflanzen: Winterwunder statt Aufräumstress

Wenn du bei der Wintervorbereitung deines Garten an Tiere denkst, ist damit auch schon einiges gewonnen, denn du kannst ganz einfach dafür sorgen, dass dein Garten im Winter auch tierfreundlich bleibt. Neben den oben genannten Sträuchern und Rosen mit ihren Früchten und Beeren, die du nicht zurückschneiden solltest, um eben diese Nahrung zu erhalten, gilt das auch für Stauden und Gräser. Viele Stauden und Gräser sehen im Winter mit einer Schicht aus Frost oder Schnee außerdem besonders dekorativ aus - und bieten gleichzeitig Tieren Schutz und Nahrung.

Während die Samenstände vieler Stauden wie Sonnenhut oder Fetthenne eine willkommene Nahrungsquelle für Vögel sind, bieten die trockenen Halme und Blätter von Gräsern wie Chinaschilf oder Lampenputzergras teilweise auch Nahrung für Vögel, in jedem Fall aber wertvollen Unterschlupf für Insekten und kleine Säugetiere im Winter. Besonders Florfliegen und Marienkäfer überwintern gern in den dichten Grasbüscheln. Lasse daher Gräser und verblühte Stauden einfach bis zum Frühjahr stehen – das sieht nicht nur attraktiv aus, sondern schafft Lebensräume für zahlreiche Gartenbewohner.

4. Vögel füttern im Winter leicht gemacht

In kalten Winternächten verbrennen Vögel viel Energie, um warm zu bleiben – entsprechend sind sie auf kalorienreiches Futter angewiesen. Vogelfutter kannst du natürlich kaufen, oft enthalten sie aber auch unerwünschte Zisätze etc, daher kannst du es auch ganz einfach selbst machen. Es gibt Körnerfresser (z.B. Spatzen, Meisen), die Körner und Nüsse lieben, Weichfresser (z.B. Amsel, Rotkehlen, die oft Beeren an Sträuchern lieben, aber auch Haferflocken, frisches oder getrocknetes Obst, und die flexibeln Allesesser. Daher macht es Sinn, ein Vogelfutter aus verschiedenen Elementen herzustellen.

Hier ein einfaches Rezept für DIY Vogelfutter:

Zutaten
200 g Pflanzenfett (z. B. Kokosfett)
200 g Haferflocken
100 g Sonnenblumenkerne
50 g Rosinen und/oder Nüsse (ungesalzen und ungeschwefelt), z.B. Haselnüsse oder Walnüsse

Das Kokosfett sorgt dafür, dass die Kerne und Flocken nicht so schnell aufquellen und dann verderben und bietet den Vögeln zusätzliche Energie. Auch Hanfsaat eignet sich wunderbar als Komponente im Vogelfutter.

Anleitung:
Das Fett in einem Topf schmelzen (nicht kochen!). Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Rosinen untermischen. Die Masse in Formen (z. B. Tassen, Kokosnussschale oder ein leere Blumentopf mit Loch) füllen und einen Faden zum Aufhängen einarbeiten.
Abkühlen lassen, aufhängen – fertig!

Fazit

Du siehst: Ein tierfreundlicher Garten im Winter ist keine Wissenschaft – mit ein paar einfachen Handgriffen kannst du vielen Wildtieren durch den Winter helfen. Gleichzeitig machst du deinen Garten so lebendig und sorgst für schöne Naturerlebnisse direkt vor der Haustür! Probier einfach aus: Schon ein paar Sträucher oder eine kleine Futterstelle können den Unterschied machen!

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