
Die 6 häufigsten Fehler in der Gartengestaltung - und wie du sie vermeidest
Du möchtest deinen Garten gestalten oder umgestalten und bist ein wenig überfordert? Manche Fehler sind später schwierig zu korrigieren, andere kosten einfach Zeit und Geld. Damit dein Garten ohne größere Umwege zu einem Gartenparadies wird, zeigen wir dir in diesem Beitrag die häufigsten Fehler in der Gartengestaltung - und vor allem zeigen wir dir, wie es stattdessen gelingt.
1. Fehler: Planlos loslegen – Gartengestaltung ohne durchdachtes Konzept
Der Fehler:
Planlos geht der Plan los - was zwar ein spannendes Motto für ein Roadtrip ist, ist hier eher schwierig. Denn wer einfach voller Begeisterung Kopf über mit der Gartnegestaltung los legt, hat am Ende vermutlich einen Garten, der chaotisch und unausgewogen wirkt und es fehlen wichtige Elemente wie Wege, Sitzbereiche oder ein sinnvoller Sichtschutz.
Die Lösung:
Erstelle ein Konzept, bevor du loslegst. Überlege, welche Funktionen der Garten erfüllen soll: Soll er ein Ort zum Entspannen sein, Platz für Kinder zum Spielen bieten oder Obst und Gemüse liefern? Zeichne eine grobe Skizze, in der du Bereiche wie Terrassen, Rasenflächen, Beete, Hecken und Wege einteilst.
Praktische Tipps:
- Zonen schaffen: Teile den Garten in Funktionsbereiche wie Sitzplätze, Nutzgarten und Spielfläche ein. Plane außerdem die Wege, die durch den Garten führen.
- Licht berücksichtigen: Plane, wie das Sonnenlicht durch den Garten wandert. Sonnige Bereiche eignen sich z.B. für Blumenbeete und Ziergräser, schattigere Bereiche für Sitzplätze oder Farne.
- Praktische Alltagserwägungen: Gemüse- und Kräuterbeete sind am besten in der Nähe der Küchentür aufgehoben, um den Weg dorthin im Alltag zu verkürzen. Gerade das Kräuterbeet ist oft ganjzährig nutzbar, während Gemüsebeete vor allem im Sommer/Herbst genutzt werden. Für die bessere Beerntung empfehlen wir für Gemüse und Kräuter übrigens Hochbeete anzulegen. Der Kompost wiederum sollte weit weg von den Sitzgelegenheiten sein in einer ruhigen, schattigen Ecke im Garten.
2. Falsche Pflanzenwahl – unpassend für Standort oder Pflegeaufwand
Der Fehler:
Oft werden Pflanzen spontan und nach dem Aussehen ausgewählt - das ist verständlich, kann aber dazu führen, dass Schattenpflanzen in der Sonne verkümmern oder pflegeintensive Pflanzen schnell zur Belastung bei der Gartenarbeit werden. Daher ist es wichtig die Lichtverhältnisse in deinem Garten zu beobachten und sowohl bei der Gartenplanung, als auch bei der konkreten Pflanzenauswahl, zu berücksichtigen.
Lösung: Folgende „Grundregeln“ machen Sinn:
- Robuste Pflanzen wählen: Lavendel, Ziergräser, immergrüne Hecken wie Eibe oder Thuja Smaragd sind pflegeleicht und langlebig.
- Eine Unterpflanzung von Hecken oder Ziersträuchern mit pflegeleichten Stauden unterdrückt ungewünschte Begleitvegetation (Unkraut) und hilft den Boden besser das Wasser zu halten. Gleichzeitig müssen die Flächen dann auch nicht regelmässig gemulcht werden.
- Heimische Gehölze haben den Vorteil, dass sie an die hiesigen klimatischen Bedingungen gut angepasst sind; sie brauchen daher in der Regel z.B. keinen Winterschutz und sind außerdem ein Gewinn für die Insekten- und Tierwelt. Beispiel: Kornelkirsche (Für uns ist die Kornelkirsche ein vielseitiger Geheimtipp), rote Heckenkirsche, Haselnuss, Pfaffenhütchen etc.
- Kombination: Achte darauf, wie viel Platz die Pflanze braucht – im ausgewachsenen Zustand und plane das bei der Pflanzung ein.
- Achte außerdem auf die unterschiedlichen Blütezeiten der Pflanzen und kombiniere so verschiedene Pflanzen miteinander, um das ganze Jahr über Farbe im Garten zu haben: es gibt Sträucher, die klassische Frühlingsblüher sind, Rosen blühen vor allem im Sommer, aber auch andere Sträucher wie Schmetterlingsflieder oder Bartblume (Wir haben dir in diesem Blogbeitrag die schönsten Sommerblüher zusammengefasst) während für den Herbst und Winter Pflanzen mit besonders schöner Herbstfärbung (in diesem Beitrag findest du ausschließlich Sträucher mit außergewöhnlicher Herbstfärbung) oder erst spät blühende Pflanzen ideal sind (ausführlich dazu: Die schönsten Winterpflanzen).
- Kleiner Garten? Es gibt kompakte Sträucher (siehe ausführlich unser Blogbeitrag "Die schönsten Sträucher für den kleinen Garten", schmale Hecken und auch kleinere, kompakte Ziergräser, die gerade in kleinen Gärten Sinn machen, um nicht zu viel Platz zu beanspruchen. Achte bei einem kleinen Garten außerdem darauf, mit verschiedenen Höhen der Pflanzen zu spielen (oder auch Kletterpflanzen), um den Raum so optisch zu vergrößern.

3. Boden und Standort ignorieren
Der Fehler:
Viele Hobbygärtner unterschätzen die Bedeutung des Bodens. Dabei beeinflusst er maßgeblich, wie gut die Pflanzen wachsen.
Die Lösung:
Untersuche den Boden vor dem Pflanzen: Ist er lehmig, sandig oder humos? Verbessere ihn mit Kompost oder Bodenhilfsmitteln, falls nötig, und passe deine Pflanzenauswahl an die Gegebenheiten an.
Praktische Tipps:
- Bodendecker für Problemstellen: Pflanzen wie Efeu, Golderdbeere, immergrüne Elfenblume, Bärenfellgras oder Storchschnabel schützen den Boden vor Erosion und sehen hübsch aus.
- Standortgerecht pflanzen: Für sehr sonnige Standorte eignen sich Rosen oder Lavendel, Hibiscus, Kartoffelrose, Ziergräser; für den Schatten; Farne und Funkien, Eibe oder Hortensien. Wenn du konkret Unterstützung für diese eher schwierigen Bereich im Garten suchst, schau doch direkt bei unseren Blogartikenl zu "Pflanzen für sonnige Standorte" und "Pflanzen für den Schatten" vorbei.
- Erde verbessern: Arbeite regelmäßig Kompost ein, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen.
4. Monotonie statt Vielfalt – zu wenig Abwechslung im Garten
Der Fehler:
Ein Garten mit nur einer Pflanzenart oder einer einzigen Farbe kann schnell langweilig wirken. Es fehlen Höhepunkte, die das Auge erfreuen, oder Elemente, die den Garten das ganze Jahr über interessant machen.
Die Lösung:
Setze auf eine Mischung aus immergrünen Pflanzen, Blühsträuchern und saisonalen Highlights. Achte auch auf verschiedene Wuchshöhen, um dem Garten Tiefe zu verleihen.
Praktische Tipps:
- Immergrüne Hecken: Pflanzen wie Eibe oder Thuja Smaragd sorgen für Struktur und bieten Vögeln Lebensraum.
- Blütenpracht: Rosen, Hortensien oder Rhododendren bringen Farbe und Duft in den Garten.
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Ziergräser sind vielfältig einsetzbar in deiner Gartengestaltung - sei es für zusätzliche Stuktur, um Beete aufzulockern, als attraktive Kübelpflanze oder als beeindruckendes Solitär.
- Highlights und besondere Akzente setzen, z.B. mit dem exotischen Chinesischen Blumenhartriegel, dem roten Fächerahorn oder dem roten Perückenstrauch. Unsere Highlights für besondere Sträucher im Garten haben wir in einem extra Beitrag zusammengefasst.
5. Pflegeaufwand unterschätzen
Der Fehler:
Ein schönerGarten kann zur Last werden, wenn der Pflegeaufwand unterschätzt wird. Zu viele empfindliche Pflanzen oder ein hoher Wasserbedarf führen schnell zu Frustration.
Die Lösung:
Plane deinen Garten so, dass er zu deinem Zeitbudget passt. Pflegeleichte Pflanzen und nachhaltige Lösungen machen das Gärtnern einfacher und umweltfreundlicher.
Praktische Tipps:
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Rückschnitt beachten: Schnellwachsende Hecken wie Leyland-Zypresse oder Kirschlorbeer benötigen regelmäßige Schnitte. Langsam wachsende Sorten wie Eibe sind pflegeleichter. Informier dich also unbedongt vorher - wir haben die beliebten pflegeleichten Hecken hier einmal miteinander verglichen.
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Mulch verwenden: Mulch reduziert Unkraut und hält die Feuchtigkeit im Boden – ideal für Staudenbeete.
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Nachhaltigkeit: Sammle Regenwasser in einer Tonne und installiere Tropfbewässerung, um Wasser zu sparen.
Fehler 6: Falscher Sichtschutz – Wenn Hecke oder Zaun nicht zur Umgebung passen
Fehler 6: Falscher Sichtschutz – Hecke oder Zaun passen nicht zur Umgebung
Ein Sichtschutz sorgt für Privatsphäre und Struktur im Garten, wird aber oft unüberlegt geplant, was zu optischen und praktischen Problemen führt.
Häufige Fehler:
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Unpassende Größe: Zu hohe Zäune oder Hecken wirken erdrückend, zu niedrige bieten keinen Schutz.
- Falsche Materialien: Ein moderner Metallzaun in einem Naturgarten oder eine wuchtige Thujahecke in kleinen Gärten stören die Harmonie.
- Fehlende Planung: Pflanzen wachsen oft dichter oder breiter, als erwartet, und überfordern die Gartenfläche.
Ganz konkret: Wir hören es oft, dass Menschen eine immergrüne Hecke pflanzen möchte, um ganzjährigen, dichten Sichtschutz zu haben. Dabei sollte aber auch bedacht werden, dass die Hecke dann im Winter z.B. Licht wegnimmt. Je nachdem, wie weit der Abstand zwischen Haus und Hecke ist, stellt sich also die Frage, ob wirklich eine immergrüne Hecke notwendig ist, um ausreichenden Sichtschutz zu gewöhrleisten.
Wie lässt sich das vermeiden?
- Größe und Standort genau planen: Für kleine Gärten eignen sich schmale Hecken wie Liguster oder Thuja Smaragd, während große Grundstücke Platz für ausladendere Varianten bieten wie die Leyland-Zypresse.
- Stil des Gartens berücksichtigen: Eine blühende Wildrosenhecke passt in einen Landhausgarten, eine schlichte Eibenhecke in minimalistische Designs. Klassiker wie die Hainbuche oder die Rotbuche sind dazwischen angesiedelt - sie sind ebenfalls zurückhaltend, aber wirken lebendiger.
- Tierwelt unterstützen: Hecken wie Hainbuche, Blutbuche oder Wildrosen bieten Lebensraum für Vögel und Insekten.
Schau dir dazu unbedingt unseren umfassenden Guide zur Planung deiner Hecke an! Inspirationen für einheimische Gehölze als Heckenpflanzen, sowie für eine Naturhecke aus Heckenpflanzen mit essbaren Früchten oder Blättern haben wir ebenfalls für dich!
Tipp: Eine Kombination aus Zaun und Hecke schafft Privatsphäre, sieht charmant aus und bietet auch noch einen Mehrwert für die Natur.

Fazit: Mit Planung und Wissen zum Traumgarten
Ein Garten wird durch die richtige Planung und durchdachte Gartengestaltung ganz einfach zum persönlichen Paradies! Vermeide die typischen Fehler, indem du deinen Garten in Zonen unterteilst, auf die Bedürfnisse der Pflanzen achtest und Vielfalt einplanst. Mit einer attraktiven, passenden Hecke, saisonalen Highlights und pflegeleichten Pflanzen schaffst du einen Garten, der dir im Handumdrehen Freude bereitet.
Sprich uns gerne an, wenn du bei der Auswahl der passenden Pflanzen brauchst. Wir beraten dich gern und erstellen dir ein passendes Pflanzenpaket für deine individuelle Gartengestaltung!
Frohes Gärtnern :)